среда, 12 февраля 2020 г.

Politiker gegen Anonymität im Netz
Hasskommentare in sozialen Netzwerken sind ein Problem – für die ganze Gesellschaft, besonders aber für die Opfer. Die Täter können sich hinter Nicknames verstecken. Das wollen einige Politiker nun ändern.

Diäten, Schulprobleme oder Politik – in den sozialen Netzwerken kann man sich über jedes Thema austauschen. Aber oft werden Menschen wegen der Meinung, die sie im Netz äußern, beleidigt und sogar bedroht. Ein Beispiel ist der Polizeichef der Stadt Oldenburg, Johann Kühme. Nach seiner Kritik an Politikern der AfD bekam er Morddrohungen.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble meint, dass die Anonymität im Netz das Schreiben von Hasskommentaren leichter macht. Deshalb fordert er, dass jeder seinen richtigen Namen nennen muss, wenn er im Internet seine Meinung äußern will. Für ihn ist klar: „Die Regeln und Werte, die in der analogen Welt gelten, müssen auch in der digitalen Welt gelten. Dazu passt Anonymität nicht.“
Viele Menschen lehnen diesen Vorschlag aber ab. Sie meinen, dass Anonymität auch wichtig ist, damit man sich vor Hass und Gewalt schützen kann. Der Journalist Martin Fehrensen beschäftigt sich viel mit sozialen Netzwerken. Er erklärt: „Die Klarnamenpflicht ist auch problematisch, weil Menschen, die Hass verbreiten, ihre Opfer potentiell leichter identifizieren können.“
Eine Untersuchung der Universität Zürich aus dem Jahr 2016 bestätigt die Kritik an Wolfgang Schäubles Vorschlag: Damals haben die Schweizer Wissenschaftler festgestellt, dass Menschen unter ihrem richtigen Namen sogar mehr Hasskommentare schreiben als unter einem Nickname.

Glossar

Anonymität (f., nur Singular) – die Tatsache, dass der Name von jemandem nicht genannt wird
Hasskommentar, -e (m.) – hier: ein (meist kurzer) Text im Internet, in dem jemand sehr negativ und böse über eine andere Person oder eine Gruppe schreibt
soziales Netzwerk, soziale Netzwerke – eine Internetseite, über die man mit anderen Leuten kommunizieren kann
Nickname, -s (m., aus dem Englischen) – ein Name, den man online statt seines richtigen Namens benutzt
sich aus|tauschen – miteinander diskutieren und reden; sich gegenseitig informieren
etwas äußern – etwas sagen; etwas ausdrücken
jemanden bedrohen – hier: sagen, dass man jemandem Gewalt antun wird; jemandem Angst machen
AfD (f., nur Singular) – Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte Partei
Bundestagspräsident, -en/Bundestagspräsidentin, -nen – die Person, die das deutsche Parlament leitet
Wert, -e (m.) – hier: die Vorstellung, die in einer Gesellschaft als gut und richtig gilt
analog – nicht digital; nicht elektronisch
digital – hier: so, dass man ein elektronisches Gerät benutzt
Klarname, -n (m.) – der wirkliche Name einer Person
etwas verbreiten – hier: etwas an viele Menschen weitergeben
potentiell – möglich
jemanden identifizieren – hier: den (wirklichen) Namen einer Person erfahren
Wissenschaftler, -/Wissenschaftlerin, -nen – jemand, der in der Forschung arbeitet

Autorinnen: Mirjam Benecke, Anja Mathes
Redaktion: Ingo Pickel


Politiker gegen Anonymität im Netz
Hasskommentare in sozialen Netzwerken sind ein Problem – für die ganze Gesellschaft, besonders aber für die Opfer. Die Täter können sich hinter Nicknames verstecken. Das wollen einige Politiker nun ändern.

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