Wegen Corona: Karneval fällt aus
Karneval gehört
zu den wichtigsten Festen im Rheinland. Während der Corona-Pandemie muss er
jetzt aus Sicherheitsgründen ausfallen. Und das hat nicht nur Folgen für die
Jecken, sondern auch für die Wirtschaft.
Bunte Kostüme,
laute Musik in den Kneipen und schunkelnde Jecken auf den
Straßen: Normalerweise bringt der Karneval Millionen Besucher
ins Rheinland. 2021 wird er jedoch ausfallen, wie die vier
Karnevals-Hochburgen Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln mit der
Landesregierung vereinbart haben. Für zu groß hält man die Gefahr
wegen der Corona-Pandemie.
„Es kann kein
Feiern um jeden Preis geben“, so Christoph Kuckelkorn, der Präsident
des Festkomitees Kölner Karneval. Stattfinden dürfen nur Konzerte oder
kleinere Sitzungen, und auch diese brauchen ein Hygienekonzept. Wenn
die Karnevalszeit am 11. November beginnt, werden Verbote empfohlen. So könnten
die Städte zum Beispiel verbieten, dass man auf bestimmten öffentlichen Plätzen
Alkohol trinkt oder sich dort überhaupt aufhält.
Auch der
Kölner Rosenmontagszug wurde abgesagt – eigentlich
der Höhepunkt des Straßenkarnevals. Ähnliches wird in Düsseldorf
erwartet. Karneval bedeute „große Geselligkeit und
große Ausgelassenheit“, sagt Nathanael Liminski von der Landesregierung,
das alles sei jedoch in der Pandemie nicht möglich.
Karneval ist
aber auch jedes Jahr ein großes Geschäft, die rheinländische Wirtschaft hängt
stark von ihm ab. Wie hoch die Verluste durch Corona sein werden, weiß man
nicht. Jedoch sollen zumindest Karnevalsvereine, die
wirtschaftlich geschwächt sind, staatliche Unterstützung erhalten.
Bis dahin sollen alle Jecken „zu Hause im kleinen Kreis“ feiern.
Glossar
aus|fallen, etwas fällt aus — etwas Geplantes findet doch nicht statt
das Rheinland — Region im Westen Deutschlands am Rhein (Adjektiv: rheinländisch)
Pandemie, -n (f.) — eine ansteckende Krankheit, die sehr viele Menschen zur gleichen Zeit in
mehreren Ländern auf der Welt haben
schunkeln — sich bei
seinem Nachbarn einhaken und zur Musik rhythmisch schaukeln
Jeck, -en/Jeckin, -nen — (im Rheinland) jemand, der Karneval feiert
Hochburg, -en (f.) — ein Ort, der für etwas besonders bekannt ist
etwas mit jemandem vereinbaren — etwas mit jemandem abmachen
um jeden Preis — unbedingt; ohne Rücksicht auf Kosten und Verluste
Komitee, -s (n.) — hier: eine Gruppe von Personen, die ein Fest organisiert
Sitzung, -en (f.) — hier: eine organisierte Karnevalsveranstaltung mit vielen Programmpunkten
Hygienekonzept, -e (n.) — ein Plan, wie man eine öffentliche Veranstaltung so organisieren
kann, dass sich dabei möglichst niemand mit einer Krankheit ansteckt
sich auf|halten — an einem Ort sein oder längere Zeit bleiben
Rosenmontagszug, -züge (m.) — eine lange Reihe geschmückter Wagen und
Fußgruppen, die am Karnevalsmontag durch die Straßen ziehen
etwas ab|sagen — etwas, das bereits geplant ist, nicht stattfinden lassen
Höhepunkt, -e (m.) — hier: der wichtigste und meist schönste Teil
Geselligkeit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass mehrere Menschen gerne
zusammen sind
Ausgelassenheit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass Menschen Lust haben zu
feiern und fröhlicher sind als sonst
geschwächt — weniger stark; von etwas angegriffen